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Am 09. November 2017 jährt sich zum 79. Mal der Gedenktag an die so genannte „Reichspogromnacht“. Wir wollen mit einer Putzaktion der Stolpersteine in Elberfeld ein Zeichen gegen das Vergessen setzen. Daher treffen wir uns am 09.11. um 14.00 Uhr auf der AStA-Ebene (ME.03), Max-Horhkeimer-Straße 15. Nach einer ca. einstündigen Diskussion wollen wir in Kleingruppen aufbrechen und entlang bestimmter Routen die Stolpersteine säubern.

Damit sind wir Teil einer europaweiten Aktion, die am selben Datum in Berlin und anderen Städten stattfinden wird. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, Mit diesem Talmud-Zitat begründet der Künstler Gunter Demnig, Initiator des Stolpersteine-Projekts, sein einzigartiges Kunstwerk und Mahnmal gegen das Vergessen. Beim Talmud handelt es sich um eine kanonische Schrift des Judentums, was auf den Hauptaspekt des Projekts verweist: Das Vergessen der größten Opfergruppe des NS-Regimes (Juden* und Jüdinnen*). Vor allem für diese wurden in vielen deutschen Städten die so genannten Stolpersteine, kleine Bronzetafeln mit den Worten „Hier wohnte“ und den Lebensdaten der Personen, in Bordsteine eingearbeitet. Aber auch Sinti und Roma, Homosexuellen, politisch Verfolgten, Zeugen Jehovas und Euthanasie-Opfer sind bei dem Projekt mit Stolpersteinen bedacht worden.

Dieses Projekt gegen das Vergessen existiert seit nunmehr 20 Jahren. Die Verlegung der Stolpersteine vor den Wohnorten der Opfer des Nationalsozialismus dient dazu, Leute mit dem Thema auf eine Art und Weise zu konfrontieren, die weniger offensiv ist. Das Projekt ist einerseits Mahnmal der unfassbaren, industriellen Vernichtung, andererseits aber auch Denkmal und Zeugnis der Lebensräume dieses Menschen. Trotz seiner Funktion als mahnendes Kunstwerk stellt es somit den Status quo ante vor der Vernichtungswelle des Nationalsozialismus dar.

Hier noch mal nach genauere Informationen zu den Stolpersteinen: Die quadratischen Gedenktafeln sind aus Messing gefertigt und mit Inschriften versehen, deren Überschrift lautet: „Hier wohnte“. Darunter stehen dann Vorname, Name, Geburtsjahr, Deportationsjahr und -ort sowie gegebenenfalls weitere Informationen. Von den rechteckigen Täfelchen gibt es in Deutschland ca. 53.000 an mehr als 1.100 Orten. Tausende Weitere liegen in Österreich, den Niederlanden, Tschechien, Frankreich, etc.

Wir wollen mit euch über dieses Projekt unterhalten, denn es hat eine große Kontroverse ausgelöst. Nach einem kurzen Input-Vortrag wollen wir direkt in die Diskussion übergehen und uns dann um etwa 15.00 Uhr mit denen in die Stadt begeben, um dort die Stolpersteine zu reinigen.

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